Nach dem 0:2 bei Borussia Mönchengladnach musste Tayfun Korkut bei Hertha BSC gehen. Seit Sonntagabend ist sein Nachfolger bekannt - und der hat es in sich. Felix Magath soll die Berliner vor der Abstieg in die 2. Bundesliga retten.
Am Montag wurde der neue Mann, der bis zum Saisonende bei der Hertha bleiben soll, offiziell vorgestellt. Hertha-Manager Fredi Bobic erklärte zunächst seine Entscheidung: "Wir brauchen einen Trainer mit Erfahrung, eine starke Persönlichkeit, mit einer klaren und harten Hand – dafür steht Felix Magath. Deshalb bin ich glücklich und froh, dass er sich dieser Situation stellt und sie mit voller Tatendrang zum Erfolg führen wird – so dass wir in der Bundesliga bleiben werden. Das ist das klare Ziel und nichts anderes zählt mehr. Gemeinsam werden wir diesen Ritt beschreiten."
Und die Aufgabe wird heikel, seit neun Spielen hat die Hertha nicht gewonnen, der letzte Sieg gelang gegen den BVB (3:2), seitdem wurde die Mannschaft durchgereicht. Magath betont zu seinem Einstand: "Es geht hier und jetzt nur um Hertha BSC, nicht um Felix Magath oder Fredi Bobic. Es geht um den Klub, der breite Unterstützung braucht. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um aus der schwierigen Situation herauszukommen. Wir wollen nach diesen acht Spielen mindestens ein oder zwei Plätze höher stehen, als jetzt. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung und mit voller Konzentration und Fokussierung auf das Wesentliche werden wir das schaffen."
Magath habe beim 0:2 gegen Gladbach eine Mannschaft gesehen, die "sich gewehrt und gezeigt hat, dass sie sich gegen den Abstieg stemmen wird." Was auch das Mindeste ist, schließlich geht es um Existenzen. An Selbstvertrauen hat der ehemalige Trainer des FC Schalke 04 auf jeden Fall nichts eingebüßt. Er legt sich fest: "Ich sehe in dieser Aufgabe etwas, was auf mich zugeschnitten ist. Ich möchte Hertha BSC helfen und den Klub in der Liga halten. Ich habe mein ganzes Leben lang nichts anderes als Fußball gemacht. Ich kann gar nicht anders: Ich bin Fußball, ich will Fußball, ich liebe Fußball. Ich habe schon bewiesen, dass ich mich der jeweiligen Situation anpassen kann."
Wobei Magath auch klar zu sein scheint, dass er nicht die naheliegendste Wahl war, daher erklärte er in Richtung Bobic: "Ich freue mich, dass Fredi den Mut hatte, mich anzufragen. Ich habe im deutschen Fußball eine Vergangenheit, war immer einer, der polarisiert hat. Ich werde alles daransetzen, dass alle Recht behalten werden, die glauben, dass ich die richtige Wahl bin."